Die Gruppenangebote müssen wegen Corona ausfallen – Spaziergänge nicht nur für Menschen mit Demenz
Von Andrea Posselt

Gifhorn. Was Corona mit Menschen mit Demenz gemacht hat? Die Sorgen sind Elisabeth Kruse-Schraknepper, erste Vorsitzende des Vereins Kümmern uns So, anzusehen. Mitarbeiterin Antje Schmidt: „Bei den meisten hat die Krankheit leider dadurch Fortschritte gemacht. Die Isolation ist das Schlimmste.“
Noch immer mus der Verein wegen der Pandemie seine entlastenden Gruppenangebote in den Räumen in der Braunschweiger Straße 137 absagen. In Lethargie verfallen die Organisatorinnen aber nicht. „Jetzt machen wir einfach eine Aktion und gehen nach draußen“, erinnern sich Schmidt und Kruse-Schraknepper an die Initialzündung, die nun erstmals in die Tat umgesetzt wurde.
Die Idee: Alle 14 Tage verbringen Betreuer, Übungsleiter sowie alle Senioren gemeinsam eine Stunde am Schlosssee. „Bei Wind und Wetter – und kostenlos“, lädt der Verein alle älteren Mitbürger zur Teilnahme ein. Auch Personen, die auf Rollatoren oder Rollstuhl angewiesen sind, sind gern gesehene Gäste.
Von ungefähr kam der Start nicht. In der Woche der Demenz möchte der Verein auf die Erkrankung und die Hilfsangebote in Gifhorn aufmerksam machen. Kümmern und So hat rund 100 Mitglieder. In der Corona-Phase werden rund 30 Erkrankte betreut, in Normalzeiten sind es etwas 60.
Neben spezielle fortgebildeten Übungsleitern steht und fällt die Arbeit des Vereins mit dem Ehrenamt Ehrenamtlicher. Und die sind gerade gesucht. Alte Fotos schauen, erzählen lassen, da sein – Marion Hänisch ist eine von jenen, die freie Zeit so mit Freude erfüllt. Seit vier Jahren ist sie mit Gisela Stever ein Herz und eine Seele uns schob die Seniorin im Rollstuhl. „ So ein tolles Angebot muss man doch einfach ausprobieren.“
Einfach mal rauskommen und mit anderen etwas unternehmen – das zog gleich zum Auftakt einige Senioren an. Dabei geht es nicht nur um den reinen Spaziergang. Nach gut 100 Metern rief Übungsleiterin Christiane Richter zum ersten Stopp an einem Baum.
Sie rief dazu auf, den Baum zu ertasten, sammelte Zapfen auf und drückte sie Teilnehmern in die Hand. „Mit Natur lässt sich so viel machen, alle Sinne werden angesprochen“,erklärt sie. Dabei weist sie ein Stück weiter auf die Stufe am Seeufer. „Treppe steigen wir auch noch. Bewegung ist gut. Und dort hinten genießen wir einfach den Blick aufs Wasser.“
Folgende Termine – jeweils Mittwoch um 15 Uhr - stehen für den Spaziergang am Schlosssee schon fest: 6. und 20. Oktober. 3. und 17. November, 1. und 15. Dezember. Treffpunkt ist – bei Wind und Wetter – der Parkplatz Kreishaus. „Kümmern und So“ ist telefonisch erreichbar unter (05371 61 80 059, Mail
Quelle: Aller-Zeitung vom 24.09.2021
Foto: Andrea Posselt