Februar 2008 - Bericht Gifhorner Rundschau: Demenz: Laienhelfer betreuen Kranke
Seniorendienst „Kümmern und So" bietet neuen Ausbildungskurs an - Ehrenamtliche entlasten Angehörige
Von Dieter Prüschenk. Gifhorn. „Jetzt kann ich auch mal eine Stunde weggehen", freut sich Joachim Martini, Vorstandsmitglied von „Kümmern und So". „Wenn die Laienhelferin bei meiner an Demenz erkrankten Frau ist, kann ich in Ruhe Besorgungen machen."
Der Seniorendienst bietet ab März einen neuen Ausbildungskurs für ehrenamtliche Betreuer an. „In den fünf Jahren seit der Gründung unseres Vereins haben wir rund 50 Laienhelfer ausgebildet'', erklärte gestern in einem Pressegespräch Elisabeth Kruse-Schraknepper, Vorsitzende des Gifhorner Seniorendienstes “Kümmern und So“. „Und wir freuen uns, ab 27. März einen weiteren Ausbildungskurs anbieten zu können.“
Die ehrenamtlichen Laienhelfer werden von Experten auf dem Gebiet der Demenz-Krankheiten ausgebildet. „In den 60 Kursstunden erfahren die Laien mehr über die Krankheiten und sie lernen. mit den kranken Menschen umzugehen", ergänzte Kruse-Schraknepper. Darüber hinaus werde die Kommunikation mit den Demenzkranken eingeübt und ein „Erste-Hilfe-Kurs" organisiert.
Im Wesentlichen erstreckt sich der Einsatz unserer Laienhelfer auf Hausbesuche", fügt die Vorsitzende hinzu. Und (Koordinatorin Astrid Korte von der Alzheimer Gesellschaft ergänzt: „Aufgabe ist nicht die Pflege der Kranken, sondern eine gewisse Zeit der Betreuung in ihrem gewohnten Umfeld.“ Da seien ebenso Spiele angesagt wie Singen, Alben anschauen oder alltägliche Arbeiten des Haushalts wie etwa Kartoffeln schälen.
„Neben den Hausbesuchen wird auch eine Gruppenbetreuung angeboten", sagte Kruse-Schraknepper. Die findet dienstags von 9 bis 13 Uhr statt und wird mit einem Mittagessen, an dem Kranke und Angehörige teilnehmen, abgeschlossen.“
Sowohl die Vorsitzende als auch Korte und Martini wollen Angehörigen von Demenzerkrankten Mut machen, die Angebote von „Kümmern und So" anzunehmen. .Es besteht leider immer noch eine gewisse Hemmschwelle bei den Mitbetroffenen. wenn ein Angehöriger an einer Demenzkrankheit leidet", weiß Kruse-Schraknepper.
Quelle: Gifhorner Rundschau vom 29. Februar 2008
Text / Foto: Dieter Prüschenk